· 

Grenzensetzen aus Respekt

Grenzen setzen aus Respekt

Weißt du , was ich mega oft höre?

Diesen Satz: Ich bin es mir nicht wert, Grenzen zu setzen; da ist einfach dieser Drang in mir, anderen Menschen helfen zu müssen, egal, ob ich eigentlich grad selber ne Pause bräuchte.

Und ich versteh dich. Wir allen wollen helfen. Vor allem, den Menschen, die wir lieben.

 

Aber da gibt´s noch nen anderen Teil in uns. Und über den würd ich heute gerne sprechen.

Dieser Teil ist so pissed.

Auf sich selbst, auf die Welt, auf so viele Dinge.

In jedem von uns ist so viel angestaute Wut, unterdrückte, bislang ungefühlte Emotion, die einen Weg sucht, um sich zu entladen. Da ist dieser Drang sich zu befreien von dem inneren Pulverfass.

 

Und dieser Teil will keine Grenzen setzen. Bzw. er spekuliert sogar drauf, dass andere Menschen, deine Grenzen überrennen.

Denn dann hat er, was er sich ultimativ wünscht: ein paar Erlaubnisse.

Wozu?

Erstens: Um sich als Opfer darzustellen, aber vor allem, um die angestaute Wut rauszulassen. Denn dann gibt´s nen Grund. Dann ist es "angebracht".

Zweitens: Dieser Teil erzählt dir, dass es ok ist, bestimmte Forderungen an dein Gegenüber zu stellen, im Gegenzug dafür, was du alles ertragen musst. Im Gegenzug dafür, was du alles tust.

Oder einfach, dir bestimmte Dinge/ dir ein bestimmtes Verhalten zu erlauben.

Denn das hast du dir wirklich verdient, nach all dem.....

 

Da ist so viel aufgestaute Ablehnung für dein Gegenüber, vielleicht sogar für das Leben an sich, dass genau das als Erlaubnis genommen wird, Dinge zu tun, die du dir sonst niemals erlauben würdest. Und es lässt sich einfach auf den ersten Blick super rechtfertigen (auch vor dir selbst).

 

Nur: tief in dir weißt du, dass das nicht fair ist, oder?

Dass es dein Job gewesen wäre, auf dich und deine Energieressourcen aufzupassen.

Dass es dein Job gewesen wäre, liebevoll und klar Grenzen zu setzen.

Dass dein Gegenüber es verdient hätte, ne Chance gehabt zu haben, es richtig zu machen.

 

Unser Kopf versucht uns dann oft einzureden, dass es zu Streit und Konflikt kommt, wenn wir Grenzen setzen. Dass es vielleicht eh keinen Sinn hätte.

Und ja, es mag Menschen geben, bei denen das so ist. Nämlich bei Menschen, denen du total egal bist.

Aber die anderen wollen, dass es dir gut geht. Sie wollen dich "richtig" lieben.

Ehrliche, von einem Ort der Verwundbarkeit in dir ausgesprochene Bedürfnisse und Grenzen führen in der Regel nie zu Konflikten, sondern zu mehr Nähe und zu mehr gegenseitigem Vertrauen.

Und nicht nur das.

Grenzen schenken Sicherheit. Sie beruhigen unser Nervensystem. Sie helfen uns (für einen Moment) loszulassen, entspannen zu können.

 

Wenn da nur der versteckte Nutzen mit den Erlaubnissen nicht wäre...

 

Ich weiß, wir alle sind Menschen. Und es geht hier nicht um Verurteilung.

Aber könnte es vielleicht nen Weg für dich geben, mehr Verantwortung für deine Emotionen zu übernehmen?

Zu lernen, sie in allen Situationen halten und fließen lassen zu können;

Bzw. aus der Vergangenheit angestaute Emotionen kontrolliert zu entladen?

 

Damit deine Beziehungen zu anderen Menschen (wieder) das sein können, als was sie eigentlich gedacht sind:

ein Ort der gegenseitigen Heilung und des gemeinsamen Wachstums. Statt einem Schauplatz für Projektionen.

Beziehungen zu Menschen können Magie sein und können Kampf sein.

Du hast die Wahl!

 

All my Love,

Monika

Kommentar schreiben

Kommentare: 0